1.000. Antrag an den Flüchtlingsfonds

Paderborn, 14. August 2017. Seit Oktober 2014 gibt es im Erzbistum Paderborn den Flüchtlingsfonds. Kirchengemeinden und weitere Einrichtungen des Erzbistums erhalten aus ihm finanzielle Unterstützung, damit sie sich um jene Menschen kümmern können, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Inzwischen sind in der Hauptabteilung Finanzen des Erzbischöflichen Generalvikariates Paderborn 1.000 Anträge angekommen.

Zwei Mal wurde das im Flüchtlingsfonds zur Verfügung stehende Geld bereits aufgestockt: Befanden sich im Oktober 2014 zunächst 1 Million Euro im Topf, beschloss der Kirchensteuerrat im Erzbistum Paderborn sowohl 2015 als auch 2016 eine Erhöhung des Geldbetrages um jeweils 2 Millionen Euro. Von den 5 Millionen Euro, die damit insgesamt zur Verfügung stehen, wurden inzwischen 3,27 Millionen Euro an Kirchengemeinden und andere Einrichtungen ausgezahlt.

„Eine Nachfrage nach den Mitteln des Fonds gab es immer“, so Prälat Thomas Dornseifer, Leiter der Hauptabteilung Pastorale Dienste und Vorsitzender des Vergabeausschusses, der die Anträge in einem zweiwöchigen Rhythmus bearbeitet. „Einen Höhepunkt erlebten wir in der zweiten Jahreshälfte 2015, als sich die Zahl der zu uns geflüchteten Menschen massiv verstärkte und in unseren Gemeinden viele Flüchtlinge untergebracht und versorgt werden mussten.“

„Zunächst stand in den Anträgen vor allem die Erstversorgung der Menschen im Vordergrund“, ergänzt Ulrich Brabetz, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Finanzen. „Für die neu angekommenen Menschen musste zum Beispiel Bettzeug besorgt werden, Winterkleidung oder Kücheneinrichtungen. Inzwischen stellen wir fest, dass das Thema Integration immer stärker in den Vordergrund rückt. Jugendverbände stellen zum Beispiel Anträge, damit sie Flüchtlingskinder mit in ein Ferienlager nehmen können.“

Ein wichtiger Inhalt vieler Anträge waren von Anfang an Sprachkurse, die Menschen aus Syrien, dem Irak, Eritrea oder anderen Krisenregionen in die Lage versetzten, sich in Deutschland zu verständigen. Immer häufiger werden Sprachkurse mit Kinderbetreuung angeboten, damit auch Frauen mit kleinen Kindern die deutsche Sprache lernen können. Fahrtkostenerstattungen sind ebenfalls oft Bestandteil von Anträgen: Wenn Flüchtlinge zum Beispiel in Dörfern mit wenig öffentlichem Nahverkehr untergebracht sind, übernehmen es oft Ehrenamtliche, sie zu Ämtern und Ärzten zu fahren. Überhaupt hat das Engagement für Flüchtlinge im Erzbistum Paderborn in den meisten Fällen ein ehrenamtliches Gesicht.

Der Flüchtlingsfonds ist einer von vielen Aspekten der Flüchtlingshilfe im Erzbistum Paderborn. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.fluechtlingshilfe-paderborn.de, die unter dem Leitwort „miteinander füreinander“ steht und das Ziel hat, das große Engagement und die vielen Initiativen zu bündeln und zu vernetzen. Wer in der Flüchtlingshilfe selbst mit anpacken will, findet auf dieser Plattform ein breites Spektrum von Informationen, Tipps und Ansprechpartnern.