Bundesweiter Sozialpreis

Gruppenbild mit Scheck Gewinner des mit 5.000 Euro dotierten Sozialpreises 2017 des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands (kkvd) ist der Katholische Hospitalverbund Hellweg gGmbH (Unna) (von links): Jutta Kappel, David Schilling, Karin Riedel, Christian Larisch, Suleiman Bah (alle Katholischer Hospitalverbund Hellweg), Generalvikar Theo Paul (kkvd-Vorsitzender), Bernadette Rümmelin (Sprecherin kkvd-Geschäftsführung). kkvd/Jens Jeske Unna/Berlin, 21. November 2017. (cpd) Der Katholische Hospitalverbund Hellweg gGmbH (Unna, NRW) ist mit dem Sozialpreis des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands (kkvd) ausgezeichnet worden. Das Krankenhaus erhielt den Preis für das Integrationskonzept „Mensch Zukunft“. Der Sozialpreis stand unter dem diesjährigen Caritas-Motto „Zusammen sind wir Heimat“ und würdigte katholische Krankenhäuser, die sich für die nachhaltige Integration von Flüchtlingen einsetzen. Die Schirmherrschaft über die Ausschreibung hatten die damalige Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles und der Präsident des Deutschen Caritasverbands (DCV), Peter Neher. Der Sozialpreis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Der erstmalig ausgelobte Sonderpreis ging an das Klinikum St.-Johannes-Hospital Dortmund und das St. Marien Hospital Hamm. Die beiden Kliniken wurden für die Förderung ausländischer Pflegekräfte in Gesundheitseinrichtungen, die in ihren Heimatländern eine Pflegeausbildung absolviert haben und nun die Anerkennung in der Bundesrepublik benötigen, ausgezeichnet. Dazu wurde ein eigener Lehrgang in Anlehnung an die Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) der Kirche konzipiert.

„Die diesjährigen Preisträger haben gezeigt, wie ein aktiver Beitrag gegen den Fachkräftemangel in der Pflege aussieht, der Flüchtlingen über vielmaschige Hilfsangebote den Weg zu einer Teilhabe am Arbeitsmarkt und damit zu einem in unserer Gesellschaft verankerten Leben ebnet“, sagte der kkvd-Vorsitzende Theo Paul, Generalvikar Bistum Osnabrück, in seiner Laudatio. „Das freiwillige Engagement zahlreicher Beschäftigter des Siegerkrankenhauses für gelingende und nachhaltige Integration zeigt darüber hinaus die hohe Loyalität zum Arbeitgeber und den Willen, über das übliche Maß hinaus Dienst am Nächsten zu tun“, so Paul. Dies sei ein Stück „gelebten Glaubens“, der die christliche Grundhaltung vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in katholischen Krankenhäusern zum Ausdruck bringe.

Auszubildende Auf persönliche Begleitung und gute Qualifizierung von Flüchtlingen setzt der Hospitalverbund Hellweg (von links): Abdeljalil Marouane, Stefan Bojanowski und Marcel Pieumi. Hospitalverbund „Heimat kann vielfältig, offen und verbindend sein. Dafür ist es notwendig, dass Vielfalt nicht als Gefahr, sondern als selbstverständlicher Teil unseres Zusammenlebens gesehen wird“, sagte DCV-Präsident Neher.

Das Siegerprojekt aus Unna setzt auf die persönliche Begleitung und gute Qualifizierung, um langfristige Perspektiven statt kurzzeitiger Hilfe für Flüchtlinge anzubieten. Alle Mitarbeiter des Hospitalverbunds Hellweg waren im Frühjahr 2016 von der Klinikleitung eingeladen worden, sich freiwillig als Integrationsbeauftragte zu melden und die vielfältigen Initiativen – unter anderem die Konzeption eines Patensystems und eines Qualifizierungspraktikums für Pflegeberufe, Begrüßungsveranstaltungen, Seminare zur Berufsorientierung sowie die Vorbereitung von Deutsch-Kursen und Kursen zur Vermittlung von Werten – zu begleiten und zu unterstützen. Eingerichtet wurde auch eine psychologische Hotline mit der Möglichkeit zur schnellen Vermittlung in eine ambulante Psychotherapie.

Mittlerweile haben beim Hospitalverbund Hellweg 20 Flüchtlinge ein Praktikum in verschiedenen Bereichen der Klinik absolviert. Außerdem wurden fünf Arbeitsverträge im ärztlichen Dienst, in der Pflege und im Service abgeschlossen. Zudem starteten zwei Flüchtlinge inzwischen in eine Pflege- und Verwaltungs-Ausbildung.