Kostenlose medizinische Hilfe in Syrien

Durschneiden eines Bandes Abouna Sameer Canoun, Priester der chaldäischen Gemeinde Kamishli (Mitte), eröffnet die symbolisch die Ambulanz. Rechts der medizinische Leiter Dr. Furat Makdes. cpd/privat Paderborn/Kamishli(Syrien), 24. April 2017. In der nordsyrischen Stadt Kamishli ist mit Unterstützung des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn eine medizinische Ambulanz eingerichtet worden. 25.000 Euro aus Spendenmitteln hat der katholische Wohlfahrtsverband für dieses Projekt aufbringen können. Die Ambulanz bietet kostenlose medizinische Hilfe für die Bevölkerung an. Das Projekt wird vom Assyrischen Komitee für humanitäre Hilfe und Entwicklung getragen.

Am Palmsonntag wurde die Ambulanz unter Teilnahme zahlreicher Gäste aus Kirche, Politik und Zivilgesellschaft eröffnet und der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Diözesan-Caritasverband wurde durch Abouna Sameer Canoun, Priester der chaldäischen Gemeinde Kamishli, vertreten. Er freute sich, dass die Caritas ein weiteres Mal „zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle“ ein Zeichen gesetzt habe. Auch den Initiatoren des Projektes dankte er mit den biblischen Worten „Geben ist seliger denn nehmen“. Dem Leiter der Ambulanz, Dr. Furat Makdes, ist es wichtig, dass das Assyrische Komitee mit dem Projekt einen weiteren Dienst an Menschen leiste und zwar ohne Unterscheidung nach Ethnie, Religion und sozialer Herkunft. „Ob Christen, Muslime, Yeziden, Kurden oder Araber, wir alle sind Syrer“. In einer Videobotschaft dankte er allen Verantwortlichen und Spendern, die zum Gelingen beigetragen haben.

Die Ambulanz verfügt über vier Behandlungsräume. Mehrere Ärzte und weiteres medizinisches Personal engagieren sich in ihrer Freizeit insbesondere für die wachsende Zahl der Menschen, die sich eine ambulante Behandlung bei niedergelassenen Ärzten nicht leisten können. Sofern vorhanden, werden auch Medikamente zur Verfügung gestellt. Mittelfristig ist geplant, eine Halbtagskraft zu beschäftigen, die die Verwaltungstätigkeit erledigt.

„Es ist wichtig, den Kriegsopfern mit Wort und Tat deutlich zu machen, dass ihr Schicksal uns nicht gleichgültig ist“, so Dr. Thomas Witt, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes und Sonderbeauftragter für Flüchtlingsfragen im Erzbistum Paderborn. Gleichzeitig machte er deutlich, dass es wichtig sei, den Menschen vor Ort in Syrien Unterstützung anzubieten, damit sie in ihrer Heimat bleiben können. „Ich würde mir wünschen, dass es zu Partnerschaften mit dieser kleinen Einrichtung kommt, damit sie langfristig und kompetent ihre Dienste erbringen kann“, so Dr. Witt weiter. Spenden für die Verwaltungskraft oder Medikamentenbeschaffung leitet der Caritasverband gerne weiter.

Spendenkonto: IBAN DE54 4726 0307 0000 0043 00 (Stichwort: Medizinische Hilfe Syrien)